© Foto: Besim Mazhiqi / Erzbistum Paderborn

„Er bleibt uns verbunden“

Nachricht vom Tod Papst Franziskus‘ erreicht die Gläubigen im Paderborner Dom während des Ostermontagsgottesdienstes. Weihbischof Matthias König gedenkt nahbaren Papstes, der „an die Ränder gegangen ist“.

Zu Beginn des Pontifikalamts am Ostermontag sorgt eine Nachricht für Trauer und Bestürzung: Papst Franziskus ist am Morgen des zweiten Osterfeiertags, 21. April 2025, verstorben. Weihbischof Matthias König informierte die Gläubigen im Paderborner Dom über den Tod des Pontifex und hielt sie an, für ihn zu beten.

„Ich habe gerade die Nachricht erhalten, dass Papst Franziskus verstorben ist. Wie sein Vor-Vorgänger Johannes Paul II, der am Weißen Sonntag starb, ist auch er in der Osterzeit verstorben. Gestern noch hatte er den Ostersegen „Urbi et Orbi“ gespendet. Jetzt ist er zum biblischen Vater heimgekehrt, was können wir Sinnvolleres tun, als in besonderer Weise für ihn zu beten und die heilige Messe zu feiern?“

Menschenherzen öffnen

In seiner Predigt würdigte Weihbischof König das Wirken von Papst Franziskus. Mit einer Pilgergruppe sei er im Heiligen Land unterwegs gewesen, als ihn am 13. März 2013 die Nachricht erreichte, dass Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger von Papst Benedikt gewählt worden sei. Als Papst habe der Argentinier dann Akzente gesetzt, Kardinäle aus allen Ecken und Winkeln der Welt ernannt und versucht, Kurie und Weltkirche auf „einen Kurs zu bringen“. Papst Franziskus sei nahbar gewesen: „Selbst, als er schwer krank war, hat er sich noch im Rollstuhl zu den Menschen Mengen schieben lassen und sich erfreut an den vielen Menschen, die da waren – man sah: Das tat ihm gut“, erinnerte sich Weihbischof König an die Aufzeichnungen der jüngsten öffentlichen Auftritte Papst Franziskus‘. „Papst Franziskus war jemand, der durch seine Einfachheit und seine Zugewandtheit Menschenherzen aufschließen, berühren und stückweit verändern konnte“, würdigte der Weihbischof den verstorbenen Pontifex.

In seinem zwölf Jahre andauernden Pontifikat habe er versucht, die Kirche zu lenken, wie ein großes Schiff. „Wie es jedoch ist, auf großen Schiffen, wenn der Kapitän dem Steuermann sagt, wir müssen die Richtung verändern, dann dauert es, bis diese Kurve vollzogen ist. Die Anstöße, die er jedoch gegeben hat, werden uns weiter begleiten“, sagte der Weihbischof.

Die Botschaft von Ostern

Gott heile in seinem Sohn Jesus Christus unsere Krankheiten – er habe unsere Krankheiten getragen, unsere Schmerzen auf sich genommen, erinnerte Weihbischof König: „Gott lässt uns im Schmerz nicht untergehen. Es geht immer weiter.“ Das sei die Botschaft, die wir angesichts des Todes von Papst Franziskus jetzt in unser Herz nehmen dürfen – aus den Texten dieses Ostermontags. „Jesus ist auferstanden, er lebt. Die Jünger von Emmaus werden von ihm persönlich zum Glauben geführt. Papst Franziskus stirbt an diesem Tag, an dem dieses Evangelium vorgelesen wird. Aber er gibt uns genau diese Botschaft mit.“ Das sei das, was sich in der Eucharistie – im Brotbrechen – zeige: Die Botschaft, „Ich bleibe euch verbunden.“ Jesus halte uns in dieser engsten und innigsten Verbindung. Er sei derjenige, der unseren Glauben immer wieder stärke, wenn uns der Verlust eines Menschen trifft. Weihbischof König präzisiert: „Denn wie sehr wir einen Menschen auf Erden auch vermissen, er bleibt uns nah in Christus und im Wissen darum, dass der Tod nur auf Erden ein Ende setzt. Er führt uns hin zu dem unbegrenzten Leben, das Christus uns durch seine Auferstehung gibt.“

Hier gelangen Sie zu den Themenseiten zum Tod von Papst Franziskus.

Ostermontag – auf dem Weg mit dem Auferstandenen

Der Ostermontag ist mehr als nur ein „zweiter Feiertag“ – er ist die Fortsetzung der österlichen Freude, die ihren Weg in den Alltag sucht. Liturgisch gehört er noch zum Ostersonntag, inhaltlich aber schlägt er einen besonderen Ton an: Es geht um das Unterwegssein mit dem Auferstandenen, um das Erkennen Christi mitten im Zweifel, mitten im Leben. Das Evangelium des Tages erzählt die berühmte Emmausgeschichte: Zwei Jünger kehren enttäuscht Jerusalem den Rücken. Die Hoffnung – begraben. Der Glaube – erschüttert. Doch ein Dritter gesellt sich zu ihnen, hört zu, spricht mit ihnen. Erst beim Brechen des Brotes erkennen sie: Es ist der Herr. Er lebt. Er geht mit uns. Diese Szene steht sinnbildlich für die Erfahrung vieler Christinnen und Christen: Der Auferstandene ist da – oft verborgen, aber immer gegenwärtig.

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